Die Gemeindeverwaltungen sehen sich vielfältigen Herausforderungen gegenüber: Von der Anpassung an die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger bis zur Bewältigung der demografischen Veränderungen und der Förderung von Nachhaltigkeit. Um diesen Aufgaben gerecht zu werden, benötigen sie klare Visionen, eine effektive Organisation und qualifizierte Teams, die sich kontinuierlich an neue Herausforderungen anpassen.
Die Gemeinde Oberägeri steht vor einer spannenden Herausforderung: Wie gestaltet man das bestehende Gemeindehaus um, um es den heutigen Anforderungen an eine moderne Verwaltung anzupassen? Um diese Frage zu beantworten, hat die Gemeindeverwaltung einen innovativen Ansatz gewählt: Sie hat alle Mitarbeitenden zu einer eintägigen Exkursion eingeladen, um vier verschiedene Bürokonzepte in der Praxis zu erleben. Ziel war es, die Vor- und Nachteile der verschiedenen Lösungen aus erster Hand zu erfahren und die Meinungen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erfassen.
Projekt
Gemeindeverwaltung Oberägeri
Projektleitung
Markus Frei
Testimonial
Alexander Klauz: Eure Fähigkeit für massgeschneiderte Lösungen ist beeindruckend!
Jahr
2023
Bereiche
Visionserarbeitung
Bedürfnisanalyse
Konzept Neue Arbeitswelt
Fakten
Umgestaltung Gemeindehaus
45 Mitarbeitende
Gemeindeverwaltung
Oberägeri, Schweiz
Besichtigungsreise durch renommierte Arbeitswelten
Der Nutzen dieses Vorgehens für die Gemeinde Oberägeri ist vielfältig: Zum einen wurden die Mitarbeitenden aktiv in den Prozess miteinbezogen, was zu einer hohen Akzeptanz und Motivation für die Veränderung führt. Zum anderen wurde das Wissen und die Erfahrung der Mitarbeitenden genutzt, um eine Lösung zu finden, die ihren Bedürfnissen, Funktionen und Wünschen entspricht. Das Projekt hat das Ziel, die Gemeinde umfassend für anstehende Veränderungen zu
sensibilisieren und zu motivieren. Wir legen grossen Wert darauf, dass alle Mitarbeitenden ihre Perspektiven und Erfahrungen teilen, um so eine breite Grundlage für die Gestaltung und Umsetzung der Veränderungen zu schaffen. Durch die Teilnahme aller entsteht ein kollektives Verständnis, das die Akzeptanz erhöht und die Effektivität der geplanten Massnahmen fördert.
Eindrücke bei Vitra
Die Vitra Arbeitswelten sind ein spannendes Konzept, das Architektur, Design und Kultur miteinander verbindet. Das Vitra Design Museum zeigt wechselnde Ausstellungen zu aktuellen Themen des Designs, während der Vitra Campus eine Sammlung von Gebäuden renommierter Architekten wie Frank Gehry, Zaha Hadid oder Herzog & de Meuron beherbergt. Die Arbeitswelten selbst sind innovative Bürolösungen, die auf die Bedürfnisse und Anforderungen verschiedener Branchen und Tätigkeiten zugeschnitten sind. Wir hatten die Gelegenheit, das Museum und den Campus zu besichtigen und einen Einblick in die Philosophie und die Produkte von Vitra zu bekommen. Es war eine inspirierende Erfahrung, die uns neue Perspektiven und Ideen für unsere eigene Arbeit eröffnet hat.
Neue Arbeitswelt bei Skan
Skan ist ein weltweit führender Anbieter von Reinraumgeräten, Isolatortechnik und Kontaminationsschutz. Das starke und kontinuierliche Wachstum des Unternehmens erforderte den Umzug in ein neues, grösseres Produktions- und Bürogebäude. Dort wurde eine offene Bürolandschaft gewählt, um die Zusammenarbeit und die interne Kommunikation zu vereinfachen und zu beschleunigen. Die Förderung von Interaktion und Austausch stand im Zentrum der Raumplanung, welche die Unternehmenskultur von Skan optimal widerspiegelt und unterstützt.
Die rund 500 Büroarbeitsplätze wurden auf eine entspannte und inspirierende Produktmischung mit kräftigen Farbakzenten umgesetzt, ohne Abstriche bei Langlebigkeit und Funktionalität zu machen. Die Arbeitsplatzbereiche wechseln sich mit grosszügigen Besprechungs- und Rückzugsräumen ab.
Überzeugendes Bürokonzept von Sedus in Dogern
In einem lichtdurchfluteten Raum finden fast 100 Mitarbeitende ihren Arbeitsplatz, teilweise fest zugeordnet, teilweise als Sharing-Arbeitsplatz, sowohl in geschlossenen als auch in offenen Bereichen. Es gibt spezielle Zonen für Kommunikation, Konzentration, Kollaboration und Rückzug, die je nach Bedarf genutzt werden.
Die Farbgebung und die Gesamtgestaltung erhielten viel Lob für ihre ansprechende und elegante Ausführung. Beeindruckend ist auch die hervorragende Akustik in den hohen Räumen. Selbst in den offenen Bereichen ermöglicht die ruhige Atmosphäre konzentriertes Arbeiten. Als mutiger Ansatz wurde die zentrale Cafeteria in der Mitte des Raumes erwähnt. Diese Anordnung fördert spontane Begegnungen, unterstützt Interaktion und Informationsaustausch, was wiederum die Kreativität, Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeitenden fördert.
Eindrücke vor Ort
Einer der wichtigsten Aspekte unseres Projektes war es, die Eindrücke zu erfassen, die wir mit den Mitarbeitenden vor Ort in den vier verschiedenen Bürowelten von Sedus, Skan und den beiden Vitra Bürowelten gewonnen haben. Die Resonanz hat uns geholfen, die Bedürfnisse, Herausforderungen und Potenziale der verschiedenen Arbeitsumgebungen zu verstehen und zu analysieren. Wir haben dabei sowohl qualitative als auch quantitative Methoden angewendet, wie beispielsweise Interviews, Beobachtungen und Online-Fragebögen. Die Ergebnisse dieser Erhebungen haben uns wertvolle Einblicke in die Vor- und Nachteile der verschiedenen Bürokonzepte gegeben und ins Bürokonzept der neuen Arbeitswelt für Oberägeri einfliessen werden.
Detaillierte Befragung aller Mitarbeitenden
Nach der Exkursion führten wir eine qualitative Befragung durch, bei der die Mitarbeitenden frei ihre Eindrücke, Wünsche und Anregungen formulieren konnten. Die Befragung erreichte eine sehr hohe Antwortquote von 74% und lieferte uns wichtige Erkenntnisse für die Neugestaltung des Gemeindehauses.
Das Fazit
Die Umfrage unter den Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung Oberägeri hat ergeben, dass die Arbeitswelt bei Sedus in Dogern die beliebteste war. Diese Ereknntnisse werden in der noch bevorstehenden Konzeptphase weit möglichst in die neue Arbeitswelt fliessen:
Arbeitsplatzvielfalt: Das Sedus-Gebäude bietet eine Reihe von unterschiedlichen Arbeitsplätzen an, die sowohl offene als auch geschlossene Bereiche umfassten, was den unterschiedlichen Bedürfnissen der Mitarbeitenden entgegenkommt.
Raumaufteilung: Die Teilnehmer lobten auch die gute Raumaufteilung bei Sedus, die für eine klare Strukturierung der verschiedenen Arbeitsbereiche sorgt.
Arbeitsklima: Das Konzept wird als ansprechend und elegant empfunden, was zu einem angenehmen Arbeitsklima beiträgt.
Licht und Helligkeit: Das Gebäude beeindruckte die Teilnehmenden mit seinen hellen und lichtdurchfluteten Räumen, die eine freundliche und einladende Arbeitsumgebung schaffen.
Akustik: Die Teilnehmenden waren auch von der hohen Akustikqualität angetan, die für eine ruhige und konzentrierte Arbeitsweise sorgt.
Cafeteria und zentraler Treffpunkt: Die zentrale Positionierung der Cafeteria und des Treffpunkts wurde als vorteilhaft wahrgenommen, da sie die Möglichkeit für soziale Interaktionen und Informationsaustausch bietet.
Natürlich gab es auch Mitarbeitende, die andere Objekte wie SKAN oder Vitra bevorzugten, aber Sedus stach mit seinen lichtvollen Räumen, der Akustik und dem Arbeitsklima als das favorisierte Objekt in dieser Umfrage heraus.